Die Nothberger Burg
Die Nothberger Burg ist die Ruine einer Donjonburg im Eschweiler Stadtteil Nothberg.
Die Burg wurde um 1445 errichtet und mit einer 660 Meter langen Mauer umgeben. 1543 brannte die Burg aus. 1555 wurde sie im Stil der Renaissance wieder aufgebaut, wobei der italienische Baumeister Alessandro Pasqualini einen Erker und eine Loggia hinzufügte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg erneut zerstört und verfiel zusehends. Zwischen 1907 und 1914 erfolgten erste Ausbesserungsarbeiten und 1976 weitere Sicherungsarbeiten, wobei die Loggia wiederentdeckt wurde.
The Castle of Nothberg
The Castle of Nothberg is a castle ruin in Nothberg, a district of Eschweiler.
The castle was built around 1445 and was surrounded by a 722-yard-long wall. In 1543, the castle burned down and was rebuilt in 1555 in the Renaissance style, with the Italian architect Alessandro Pasqualini adding a bay window and a loggia. During the Thirty Years' War, the castle was destroyed again and gradually fell into disrepair. Initial repair work was carried out between 1907 and 1914, with further conservation efforts in 1976, during which the loggia was rediscovered.
Nothberger Burg
Die Nothberger Burg, heute eine Ruine, ist eine historische Donjonburg im Eschweiler Stadtteil Nothberg, Deutschland. Sie besitzt vier runde Ecktürme, einen Erker und eine heute landwirtschaftlich genutzte Vorburg. Der früheste urkundlich bekannte Besitzer der Burg Nothberg war Edmund von Engelsdorf, der im Jahre 1361 vom Jülicher Herzog Wilhelm II. mit der Burg belehnt wurde.
9. und 10. Jahrhundert
Vermutlich befand sich auf dem Plateau der Kernburg, welche weithin sichtbar über das Indetal erhebt, bereits eine ältere Burganlage.
14. Jahrhundert
In Urkunden, in denen Reinhard von Schönforst von den Erben der Herren von Monschau einige Besitzungen käuflich erwirbt, wird 1334 bis 1335 deutlich zwischen der Burg zu Monschau, der Burg zu Bütgenbach und dem „Huys te Berghe“ (Nothberger Burg) unterschieden.
Im Jahr 1356 tauschte Reinhard von Schönforst seine Erwerbungen mit dem Herzog von Jülich. Wenige Jahre später, als er den Tausch rückgängig machen will, wird das Huys Berge op der Inden (= Nothberger Burg) davon ausgenommen.
1361 wird Ritter Edmund von Engelsdorf vom Jülicher Herzog mit der Nothberger Burg belehnt. Von Engelsdorf ist der früheste urkundlich bekannte Besitzer der Nothberger Burg.
Die Nothberger Burg wird 1398 mit allem Zubehör für 1.500 schwere rheinische Gulden von Gerhard von Engelsdorf an Werner von Palant verpfändet. Zu diesem Zeitpunkt ist sie stark sanierungsbedürftig, was aus den Modalitäten des Pfandvertrages hervorgeht.
15. Jahrhundert
Der Kern des Herrenhauses der Nothberger Burg wird als spätgotisches Bauwerk errichtet. Aus dem 14. Jahrhundert stammt wahrscheinlich die Torburg, deren Reste als vermutlich älteste Teile der Gesamtanlage bis ins 21. Jahrhundert gut sichtbar sind. An der südlichen Ecke des Westflügels der Vorburg wird der spätgotische Torbau für die Zugbrücke gebaut.
1433 erhalt Johann von Palant die Nothberger Burg von seinem Vater Werner als Mitgift. Im Gegenzug verpflichtet er sich zur Aussetzung der Zehnten zu Butzdorf und Metzen und muss sich des Weiteren verpflichten, die Anlage wieder instand zu setzen. Er gibt aus diesem Grunde den Auftrag zu umfangreichen Sanierung - und Umbauarbeiten. Aus einer nicht mehr zeitgemassen spatmittelalterlichen, zur Verteidigung egen moderne Feuerwaffen ungeeigneten Burg, wird ein dem Stande des Besitzers gemässes schlossähnliches Repräsentationsgebaude das eines gewissen Komforts nicht entbehrt.
Um 1445 wird ein Eichenholzbalken geschlagen und über einem Türdurchgang im Keller eingebaut, der im 20. Jahrhundert Brandspuren aufweist.
16. Jahrhundert
1543 wird die Nothberger Burg durch die Truppen des Kaisers Karl V. während des Erbfolgestreits um Geldern stark beschädigt. 1544 wird die Jahreszahl auf dem Wappen der Burg verzeichnet.
Alessandro Pasqualini wird 1548 nach dem Tod von Maximilian von Egmond von Wilhelm V. als Landesbaumeister der Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg verpflichtet. In Jülich kann er ein Schloss und eine Renaissancestadt errichten.
1555 ist das Jahr der großen Umgestaltung, belegt durch Wappenschilde über dem Eingang zum Südwestturm mit der Jahreszahl 1555. Im Auftrag von Johann von Palant widmet sich Pasqualini vermutlich den Umbauten der Nothberger Burg.
17. Jahrhundert
Die Burg wird zeitweise von mehreren Anteilseignern bewohnt, was eine Aufteilung des Hochschlosses erforderlich macht. Im Inneren werden Lehmbauten eingebaut, und ein Teil der Westwand des Herrenhauses wird für Eingänge angepasst.
1646 zerstören kaiserliche Truppen die Galerie und machen das Schloss unverteidigt.
18. und 19. Jahrhundert
Der Südflügel wird umfassend umgestaltet. Ein Erdbeben 1756 verursacht erhebliche Schäden, die aus Geldmangel nie ganz behoben werden.
1829 wird die Nothberger Burg in bürgerlichen Besitz verkauft und als Steinbruch genutzt. Ab 1832 verliert die Burg ihr Dach und verfällt weiter.
1842 kauft der Notar Melchior Delhougne die Burg, und sein Sohn Theodor ersteigert sie nach dessen Tod. Die Burg wird als Baumaterialquelle genutzt, was zu ihrem ruinösen Zustand beiträgt.
Im Jahr 1879 erwirbt die Familie Kever das Anwesen für 11.000 Taler. Die Nachkommen der Familie besitzen das Schloss noch immer.
20. Jahrhundert
Zwischen 1912 und 1914 finden Sanierungsmaßnahmen statt, die durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen werden. Im Zweiten Weltkrieg zerstört ein amerikanischer Panzer den Erker und Teile der Anlage.
1976 wird der „Förderverein Nothberger Burg“ gegründet, der sich für den Erhalt der Burg engagiert. 1980 beginnen umfangreiche Restaurierungsarbeiten, unterstützt vom Landeskonservator und dem Kreis Aachen.
21. Jahrhundert
Die Restaurierung des Schlosses geht weiter